In dieser Episode des Podcasts „Der Schalltrichter“ nimmt Thomas Speck seine Hörer mit auf eine tiefgehende und persönliche Reise durch das Leben mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung). Nach der Episode über Prokrastination setzt Thomas den Fokus auf ADHS und erklärt die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen den beiden Phänomenen.

Mir war wichtig, gleich nach der folge Prokrastinator auch eine über ADHS zu bringen – denn nicht jeder der prokrastiniert hat gleich ADHS. Aber nahezu jeder ADHSler prokrastiniert.
Der Unterschied liegt in den Nuancen: bei dem einen ists ein Verhaltensmuster, also psychologisch fundierbar – beim anderen in seiner/ihrer neurologischen Struktur eingebaut.
Als ich den besagten Text schrieb, wusste ich das nicht – zumindest nicht, das ich von ADHS betroffen bin. Das erfuhr ich erst später. Und da ich meinen Schalltrichter gerade neu gestalte und viele der alten Folgen neu aufnehme, kann ich das jetzt gut richtigstellen.

Ich weiß, ich weiß, die meisten Menschen sehen in ADHS nur die vier Buchstaben des Grauens: Ablenkung, Durcheinander, Hyper-Seltsamkeiten. Aber ich, meine Lieben, habe in diesen vier Buchstaben eine Offenbarung gefunden, eine Erklärung für das Chaos-Partyschiff, das mein Leben zu sein schien.

Jahrelang habe ich mich gefragt, warum ich den simplen Aufgaben des Alltags mit der gleichen Begeisterung begegnete wie ein Veganer einem Schnitzel. Prokrastination war mein treuer Begleiter, der immer eine Entschuldigung parat hatte, warum die Steuererklärung auch morgen noch fristgerecht ist.

Dann kam die Diagnose: ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Die Erleichterung war großartig. Endlich hatte ich eine wissenschaftliche Rechtfertigung dafür, dass ich den Abwasch betrachte wie ein ungelöstes Rätsel der Menschheit. Das Phänomen „Aufschieberitis“ bekam plötzlich einen medizinischen Beistand und war nicht länger nur ein Zeichen meiner Faulheit oder meines mangelndem Willen.

Mein Gehirn, so stellte sich heraus, ist nicht einfach nur ein schlampiger Bürokrat, sondern eher ein enthusiastischer Jazz-Musiker, der gerne mal die verkehrt rum spielt.
Es dirigiert meine Gedanken wie eine hyperaktive Flipperkugel in einem Spielautomaten – immer in Bewegung, immer am klingeln, aber selten am Ziel.

Aber anstatt mich zu beklagen, habe ich beschlossen, dies als meine Superkraft zu sehen. ADHS gibt mir die Fähigkeit, bei einem langweiligen Date gleichzeitig die nächsten Podcast Folgen zu planen, während ich noch überlege, wie man Zwiebel schält und warum der Mensch dort hinten grade nur in sein Handy schaut, wo doch seine Begleiterin davon genervt ist.
Es ist ein bisschen so, als hätte man ein überdimensional-nutzloses Multi-Tasking-Tool im Kopf, dessen Batterien manchmal Hochstrom liefern und manchmal gar keinen.

Prokrastination ist vielleicht ein Symptom, aber ADHS ist mein Komponist, der manchmal einfach entscheidet, dass die Symphonie des Lebens ein wenig mehr Percussion braucht. Und wer kann schon sagen, dass ein bisschen zusätzlicher Rhythmus je wirklich geschadet hat?
Stürzen wir uns also in die Tiefen dieser medizinischen Mysteriums-Mischung und entwirren ein wenig die Garnknäuel der Begrifflichkeiten. ADHS, diese charmante Abkürzung, die klingt wie der Name eines unbekannten DJs aus den unterirdischen Clubs Berlins, ist tatsächlich eine neurologische Erkrankung – keine einfache psychologische Laune.

Nun, liebe Freunde mit gut organisierter Gehirnchemie, ADHS ist die Party, die niemand geplant hat. Das Gehirn produziert Hormone und Neurotransmitter, die verantwortlich sind für das, was wir so salopp als „Aufmerksamkeit“ bezeichnen. Dopamin, dieser kleine, freche Chemie-Casanova, spielt hier eine zentrale Rolle. Stell Dir Dopamin bei ADHS-Betroffenen wie einen GLS Paketboten vor, der manchmal die „Aufmerksamkeitspakete“ an die falsche Gehirnadresse liefert oder sie einfach im Abholshop stehen lässt, weil er gerade eine Raucherpause einlegt.
ADHS ist eine faszinierende Angelegenheit. Stell Dir vor, Dein Gehirn ist eine Küche, in der die Hauseigenen Drüsen die Köche sind. Bei den meisten Menschen haben Sie eine fein abgestimmte Brigade, die sorgfältig die Hormon-Zutaten mischt, um die perfekten Gerichte der Konzentration, Aufmerksamkeit und Impulskontrolle zuzubereiten.

Doch bei uns sieht die Küche eher aus wie ein hektischer Street-Food-Stand auf einem Festival: Chaos, Lärm und ein Durcheinander von Aromen. Unsere Köche scheinen ihre Rezepte aus einer verrückten Mischung von Zutaten zusammenzustellen, manchmal mit einer Prise Hyperaktivität, einem Schuss Impulsivität und einer großen Portion Ablenkung.

Die Sache ist die: Während psychologische Störungen oft wie eine schlechte Beziehung zwischen unserer Umwelt und unseren Gedanken wirken, sind neurologische Störungen die internen Saboteure, die in den Schaltkreisen unseres Gehirns herumfummeln. ADHS gehört zur zweiten Kategorie.
Dieses neurologische Spektakel sorgt dafür, dass Betroffene oft als chaotisch, impulsiv oder als enthusiastische Melanchole missverstanden werden, die nichts fertigbringen oder vieles nur so halb. Es ist nicht einfach ein „psychologisches Problem“, das man mit ein paar netten Gesprächen und gutem Zureden beheben kann. Nein, das Gehirn mit ADHS hat einfach seine eigenen Regeln, ein Künstler, der entscheidet, dass Zufall ein wesentliches Element seiner Kunst ist.

Der Hauptunterschied zwischen psychologischen und neurologischen Störungen liegt darin, wie tief sie in unseren biologischen Strukturen verwurzelt sind. Psychologische Probleme sind oft wie schlechte Angewohnheiten – schwer zu beseitigen, aber im Prinzip veränderbar. Neurologische Störungen hingegen sind eingebaut in die Hardware, wie eine Taste eines Klaviers, die immer eine Note zu tief spielt. Man kann das Instrument stimmen wie man will, aber der Herstellerfehler bleibt.

Noch dazu sind die Unterschiede zwischen Psychologie und einer Neurologie hier subtil, wie der Unterschied zwischen einem großen Espresso und einem Doppio. Psychologische Störungen beziehen sich eher auf Verhaltens- und emotionale Probleme, während neurologische Angelegenheiten sich auf das Gehirn und das Nervensystem konzentrieren.

ADHS ist nicht nur ein Tanz der Hormone, sondern ein vollständiges, neurochemisches Rockkonzert im Gehirn. Ein Konzert, bei dem der Schlagzeuger manchmal vergisst, welches Lied gespielt wird – aber die Show geht weiter, und in der Regel ist sie ziemlich unterhaltsam.
Der Lärm der Welt, die Farben, Gespräche, das Klirren der Tassen eines Cafés – das akustische Grundrauschen rast in unser Gehirn, völlig ungefiltert. Für euch mag es ein Hintergrundgeräusch sein, für unser einen ist es ein Sammelsurium einzelner Dinge.
Jedes einzeln wahrgenommen, übereinander und durcheinander in der Abfolge, die das Gehirn zu sortieren versucht. Kein wunder, das ein Besuch in einem lauten Caféhaus mit einem netten Gespräch für uns 10mal ermüdender ist, als für Andere. Mach das mal jemandem verständlich!

Hier bin ich, bereit, das Schauspiel des Andersseins zu entblößen, welches von einer ahnungslosen Gesellschaft oft mit der Sensibilität eines Presslufthammers behandelt wird. Anderssein wird zum Stigma und nicht selten zum Grund für Angriffe.

Wir sind nicht nur leicht ablenkbar. Sehr oft, wenn wir von einer Sache überzeugt sind, können wir uns mit einer derartigen Besessenheit darauf werfen, die manisch wirkt. Nichts hält uns ab, das und nur das Eine gerade jetzt zu tun. Die Tageszeit wird egal, Stunden vergehen und wir schaffen und tun, das die Fetzen nur so fliegen. Wehe dem, der uns in solchen Phasen davon abzuhalten versucht.

Man nennt das Hyperfokus und das ist der geheimnisvolle Superheld in unserer Welt! Wenn sich das ADHS-Gehirn in den Hyperfokus-Modus schaltet, ist es, als würde man einen Zug ohne Bremsen auf das Gleis der Obsession setzen. Hier werden Romane in einer Nacht geschrieben, komplette Podcast-Serien in einem Rutsch aufgenommen oder philosophische Probleme gelöst, während der Rest der Welt noch überlegt, wie man sich heute anziehen soll.
Aber dieses Wunder kommt mit einem Preisschild. Denn während wir im Hyperfokus die Welt um uns herum vergessen, sieht eben diese Welt uns oft genug als Außerirdische. Da sitzt man dann, vertieft in die Komplexität eines Gedichtes oder das Innenleben eines Computers, und die Gesellschaft fragt sich, ob man wohl von einem anderen Planeten kommt.
„Warum kannst du nicht einfach normal sein, so, wie alle Anderen?“, hört man sie reden. Normal – dieses kalte und leere Wort, ist das Messer, das uns Mitmenschen gerne tief in die Seele bohren.

Das Ergebnis? Ausgrenzung. Man fühlt sich, als lebe man in der falschen Zeit oder auf einem falschen Planeten. Nichts passt zusammen. Die Menschen um uns scheinen in einer anderen, geordneteren Realität zu leben, wo jeder die Regeln kennt – nur wir nicht. Wir sind die ewigen Außenseiter, die ungewollt das Etikett „anders“ tragen.

Diese Isolation ist der Nährboden für Depressionen, Rückzug und Gefühle der Minderwertigkeit. Man wird zum Geist in einer Welt, die voller Farben und Laute ist, die wir aber nicht richtig deuten können. Das Anderssein wird zur Anklage, eben zum Stigma, zum unauslöschlichen Mal auf der Seele.

Die moderne Gesellschaft hat, im Gegensatz zu unseren wackeren Vorfahren, oft wenig Verwendung für „UmdieEcke-Denker“. Es ist fast, als hätte sich das menschliche Überlebensspiel so sehr verändert, dass die einst hochgeschätzten Qualitäten unserer neurodiversen Pioniere zu Relikten einer vergessenen Zeit geworden sind.

Denken wir zurück an die glorreichen Zeiten, als der menschliche Stamm sich noch auf die exzentrischen Genies und die wagemutigen Seelen verlassen musste. Diese getriebenen Entdecker waren die ersten, die über den Horizont blickten und sagten: „Lasst uns mal schauen, was dahinter liegt!“ Sie waren die Mutigen, die Verrückten, die Visionäre und Erfinder, die nicht nur aus der Reihe tanzten, sondern eine ganz neue Choreografie erfanden.
Diese Menschen waren die Gewürzfinder, die in unbekannten Gewässern schwimmenden, die exotischen Früchtekoster. Ihre Bereitschaft, Risiken einzugehen und das Unbekannte zu erforschen, machte sie zu lebenswichtigen Mitgliedern der Gemeinschaft. Sie testeten die Beeren auf Giftigkeit und sprangen als Erste von hohen Klippen ins Wasser, nur um zu sehen, ob man darin schwimmen kann. Heute feiern wir sie, die Klassiker der Kunst, geboren von seltsamen Genies wie Beethoven, Mozart, van Gogh – doch würden sie heute leben, wäre es ihnen möglich, derartig großartige Werke zu erschaffen? Oder würden sie nicht eher am Fließband eines Autowerkes dahinsiechen?

Heute ist der Bedarf an solchen ADHS-Superhelden scheinbar gesunken. In einer Welt, in der alles auf Effizienz, Vorhersehbarkeit und Minimierung jedes erdenklichen Risikos getrimmt ist, scheinen diese kühnen Geister mehr Störfaktor als Segen zu sein. Die Gesellschaft hat sich eine Realität zurechtgelegt, in der das Unvorhersehbare nicht nur unnötig, sondern geradezu unerwünscht ist.
Heute, wo beinahe jedes Abenteuer durch Apps planbar ist und das Unbekannte nur noch in virtuellen Realitäten existiert, sind die ADHS-getriebenen Vorausdenker wie exotische Tiere im Zoo: faszinierend zu betrachten, aber nicht wirklich benötigt.

Das zeigt uns, wie sehr sich die Gesellschaft verändert hat. Früher waren diese Eigenschaften Überlebens- und Fortschrittswerkzeuge; heute sind sie oft nur noch Anlass für therapeutische Interventionen.
Doch vielleicht ist es an der Zeit, dass wir wieder lernen, das Potenzial und die Notwendigkeit jener kreativen, unkonventionellen Denker zu erkennen und zu schätzen, die einst unsere Stämme sicher durch das Unbekannte geleitet haben. Wer weiß, vielleicht brauchen wir sie heute mehr denn je – nicht zum Überleben, sondern um das Leben wirklich lebenswert zu machen.
Wann wurde denn die letzte große Erfindung gemacht? Alles was wir seit Jahren erleben sind nur Weiterentwicklungen von bestehendem, aber etwas völlig Neues, noch nie dagewesenes? Dazu braucht es eben jene, die ihr schon im Vorschulalter mit einem ADHS Schild verseht und mit Medikamenten ruhigstellt, damit das Menschenkind in unsere perfekte Gesellschaft passt.
Das blieb mir gottseidank erspart, aber es gab Zeiten, da hätte ich mir ebendas sehnlich gewünscht, weil ich es hasste, so Anders zu sein und ich täglich dafür verdroschen wurde.

Wie umfassend diese Störung in der Gehirnchemie das tägliche Leben beeinflussen kann, zeigt sich auch mit einem Blick auf Alltag und Beziehungen.

Wenn wir über ADHS sprechen, müssen wir auch die Tür zum Schlafzimmer öffnen – ein Bereich, in dem die chemischen Stürme des Gehirns oft zu unvorhergesehenen Wellen führen. Sexualität unter dem Einfluss von ADHS zu betrachten, heißt, sich einer Welt voller Paradoxe zu stellen. Auf der einen Seite kann die Impulsivität, die mit ADHS einhergeht, zu einer erhöhten sexuellen Aktivität führen. Auf der anderen Seite ist das Bedürfnis nach einem entspannten Zustand, der für Intimität oft erforderlich ist, eine seltene Ware für Menschen, deren Gedanken selten zur Ruhe kommen.
Hormone spielen auch immer die Erste Geige im Orchester der Begierden und Bedürfnisse. Einmal mehr ist es Dopamin, das nicht nur für Motivation und Vergnügen zuständig ist, sondern auch für das Gefühl von Belohnung, kann das sexuelle Erleben intensivieren. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass die ständige Suche danach zu Unzufriedenheit und einer ständigen Erwartungshaltung gegenüber sich selbst und anderen führen kann, die schwer zu erfüllen ist.

Hinzu kommt die Müdigkeit, die so oft die Begleiterin von ADHS ist. Nach einem Tag voller mentaler Akrobatik, in dem das Gehirn kaum einen Moment Stille findet, ist die Sehnsucht nach Schlaf oft größer als jede andere. Schlaf wird zu einer kostbaren Ressource, die nicht nur physische Erholung, sondern auch emotionale und psychische Stabilität bringt.
Für Menschen mit ADHS kann es also eine Herausforderung sein, die richtige Balance zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Erwartungen eines Partners zu finden.

ADHS nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein Zeugnis menschlicher Vielfalt. Es zeigt uns, wie komplex unser Gehirn ist und wie einzigartig jeder von uns die Welt erlebt. Ja, die Gesellschaft kann grausam sein, wenn sie das Unbekannte trifft. Aber vielleicht ist es an der Zeit, dass wir lernen, die Melodie des Lebens in all ihren dissonanten und harmonischen Tönen zu schätzen. Wer weiß, vielleicht sind gerade die, die „anders“ sind, die wahren Komponisten einer zukünftigen Weltmusik, in der jeder Ton seinen Platz hat.

Noch ein Blick zurück zu dem Moment, als der Arzt den Raum betrat, mit einem Lächeln, das schon fast eine Entschuldigung war. Da stand er, der Bote der Erleuchtung, der mir sagte: „Du hast ADHS.“ Dieser Satz war wie ein Schlüssel, der das schwere, rostige Schloss meiner Selbstvorwürfe öffnete.

Plötzlich ergaben all die Jahre des Kampfes, der nächtlichen Traurigkeit und der selbstquälerischen Gedanken einen Sinn. Prokrastination, mein alter, treuer Feind, war in Wirklichkeit ein Symptom, eine natürliche Reaktion meines anders verkabelten Gehirns auf eine Welt, die stur nach einem anderen Takt marschierte und mir Vorwürfe machte, nicht „normal“ oder „gut genug“ zu sein.

Es war nicht meine Schuld. Diese Erkenntnis war so befreiend wie der erste Atemzug nach einer langen langen Tauchfahrt. Ich war nicht ungenügend, nicht zu dumm. Es war die Gesellschaft, die mich in ein Korsett zwängen wollte, das nie zu meinen Konturen passen würde. Eine Gesellschaft, die mir vorschreiben wollte, wie schnell ich zu denken, zu arbeiten, zu leben hatte.

Das Label „ADHS“ wurde zu meinem Exkulpationsbrief, der mich endlich berechtigte, mein Leben nach meinen eigenen Regeln zu gestalten. Ich musste nicht länger der sein, der ich nie sein konnte. Stattdessen konnte ich endlich beginnen, der zu sein, der ich wirklich war.

Dieser Moment der Diagnose war nicht das Ende einer Krankheitsgeschichte, sondern der Beginn eines neuen Kapitels voller Selbstakzeptanz. Es war fast wie eine Wiedergeburt, ein zweiter Anfang, bei dem ich die Regie übernehmen konnte. Endlich konnte ich aufhören, mich selbst zu bekämpfen, und beginnen, mich selbst zu verstehen.

Auch heute noch ist es nicht immer einfach – zum Beispiel, das ich oft glaube, jemand ist böse auf mich und immer mal nachfrage – was oft lästig sein kann. Oder das man manchmal regelrecht zusehen kann, wie meine Energie einfach so aus mir herausfließt, was mich absolut unrund und getrieben macht – obwohl ich gerne einfach entspannen würde – und erst ruhig werde, wenn meine Batterien völlig leer sind. Und ich dann eigentlich gleich ins Bett gehen kann.
Das ich manchmal Dinge vergesse, obwohl ich gesagt habe, das ich das machen werde. Das liegt daran, das ich bei meiner zusage schon auf etwas anderes fokussiert war. Daraus folgt, das es mir oft schwer fällt, im hier und jetzt zu sein – eben, weil meine Gedanken rasen.
Heute ist mir das bewusster als früher – es ist aber immer noch gleich unangenehm, weil die Welt einfach anders funktioniert.

Glaubt mir, es ist dunkel um uns, wenn wir verstecken müssen, was wir sind – und das müssen wir, wollen wir einigermaßen in Ruhe gelassen werden.
Aber für jeden kommt der Moment, wo man beginnt drauf zu pfeifen – Heute sag ich: kannst du mit mir, ist alles gut, kannst du es nicht, ist es auch gut.

Es ist ein langer Weg von der Dunkelheit ins Licht, aber die Reise ist es wert.
Ich musste lernen, dass unsere größten Kämpfe nicht auf einem Schlachtfeld gewonnen werden können, sondern wir meist in den leisesten Momenten siegreich sind.
So, jetzt ist aber genug mit Seelenstriptease!