Willkommen im „Der Morgenstern“, wo die Sterne scheinbar nur am Himmel funkeln und nicht auf dem Teller landen. Hier in diesem kulinarischen Bermuda-Dreieck verschwindet guter Geschmack schneller als ein Teller lauwarme Pasta.
Beim Betreten des „Der Morgenstern“ wird man von einer Einrichtung begrüßt, die sich irgendwo zwischen IKEA-Katalog und Flohmarkt-Verzweiflung bewegt. Die Dekoration – eine wilde Mischung aus rostigen Lichterketten und pseudo-antiken Spiegeln – könnte als Metapher für die Speisekarte stehen: verwirrend und völlig neben der Spur.
Der erste Akt dieses Dramas beginnt mit der Vorspeise, einer sogenannten „Fusion-Küche“, die eher an einen Unfall in der Lebensmittelabteilung erinnert. Die Kombination aus thailändischen Frühlingsrollen und bayerischer Weißwurst ist so absurd wie ein veganes Steakhaus. Die Geschmacksexplosion bleibt leider aus – es sei denn, man zählt Enttäuschung als Geschmack.
Dann das Hauptgericht: Ein Steak, das die Zartheit eines Autoreifens besitzt und ein Risotto, das offensichtlich von einem enthusiastischen Betonmischer zubereitet wurde. Die Beilagen – ein trauriger Haufen verkochter Karotten und geschmackloser Kartoffeln – wirken wie ein Liebesbrief an die Mikrowelle.
Und dann, als ob der Abend nicht schon genug Schmerz zugefügt hätte, das Dessert. Die „hausgemachte“ Schokoladenmousse schmeckt, als wäre sie direkt aus einem Discounter-Puddingbecher geschöpft worden. Ein Höhepunkt der Enttäuschung, der den kulinarischen Albtraum perfekt abrundet.
Der Service im „Der Morgenstern“ ist ein weiteres Kapitel in dieser Tragödie. Die Kellner bewegen sich mit der Geschwindigkeit von Gletschern und der Freundlichkeit eines schlecht gelaunten Finanzbeamten. Jeder Versuch, eine Bestellung aufzugeben, fühlt sich an wie ein zäher Kampf mit einem unmotivierten Callcenter-Agenten.
Insgesamt ist der Besuch im „Der Morgenstern“ eine schmerzliche Erinnerung daran, dass nicht alle Sterne glänzen und dass Mittelmäßigkeit manchmal im Zenit ihrer Existenz thront. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass dieses Restaurant den Morgenstern einholt und verschwindet, bevor es noch mehr unschuldige Gaumen terrorisiert.
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