In der sechzehnten Episode des Podcasts „Der Schalltrichter“ nimmt Thomas Speck kein Blatt vor den Mund und beschreibt die Menschheit auf provokante Weise als eine Spezies von narzisstischen Primaten.
Mit scharfsinniger Ironie und schonungsloser Ehrlichkeit beleuchtet er, wie wir als Menschen oft über unsere tatsächlichen Errungenschaften und Fähigkeiten hinauswachsen und uns selbst heillos überschätzen.

Einige Leute in meinem Umfeld ärgern sich immer, wenn ich sage, dass wir Affen sind. Ich weiß natürlich, dass Affen und Menschen nur gemeinsame Vorfahren teilen und nicht wirklich eine Spezies sind. Nur, wenn man sich ansieht, was wir als Menschen tun, dann bleibt nur eine Schlussfolgerung: Wir sind nur eine Spezies von narzisstischen Primaten, die keinen Tau haben, was auf ihrem Planeten geschieht.

Fakt ist, ein paar von uns tun nur so und lassen die meisten anderen Affen glauben, dass sie es tatsächlich Besser wüssten. Und der traurige Rest sammelt seine Bananen und läuft in Scharen zu diesen wenigen, um ihnen zu huldigen und ihre mühsam aufgeklaubten Bananen als Opfergaben herzugeben. Sieht man ja tagtäglich in politischen Dingen, vor allem dem rechten Eck, das auch noch den letzten Nasenaffen aufsammelt. Das hat ja schon religiöse Züge!

Ein Kerl sagte zu mal zu mir: „… sprich für dich selbst, Mann, ich bin kein Affe.“
Und ich meinte: „Wenn wir alle Affen sind, dann bist Du auch einer – beweise mir das Gegenteil.“ Er sagte: „Nein, bin ich nicht, was hat ein Affe denn je erreicht? Wir sind auf dem Mond gelandet und drauf rumgelaufen.“
„Was meinst du mit wir, du warst auf dem Mond?“
„Nein, ich meine wir als Spezies haben so viel erreicht, wir waren auf dem Mond.“
„Sorry, aber ich war nicht dort, du warst nicht dort und alle anderen hier auch nicht, oder?“
„Nein, aber die Spezies Mensch.“
„Das ist doch Quatsch! Ein paar tüchtige Leute haben das geschafft. Nicht wir als Spezies. Das ist es, was die Zivilisation immer weiter vorangebracht hat, ein paar Genies oder Erfinder auf dem Weg haben das ermöglicht.
Aber es gibt 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten und die meisten von uns tun gar nichts. Wir essen, kacken und sterben. Es ist schon komisch, wenn die Spezies die Lorbeeren von ein paar Einzelnen einheimst, oder nicht?“

Stell dir mal vor, unsere Vorfahren hätten Instagram gehabt. Der erste Homo erectus, der es geschafft hat, aufrecht zu gehen, hätte sofort ein Selfie gepostet mit dem Hashtag #StandingTall. Und die anderen Hominiden hätten in den Kommentaren applaudiert: „Wow, du hast es echt drauf, Bruder!“. Aber anstatt zu begreifen, dass es um den Fortschritt der Spezies geht, hätten sie sich gegenseitig dafür gefeiert, dass einer aus ihrer Gruppe zwei Schritte gemacht hat, bevor er wieder auf allen Vieren gelandet ist und seine Nase in den Dreck gesteckt hat.

Wenn ein Meteor auf die Erde zufliegt, der den Planeten definitiv zerstören würde, dann würden 8 Milliarden Menschen auf die Knie gehen und zu ihrem speziellen Gott beten, während ein paar hundert Wissenschaftler sich darum kümmerten, Chuck Norris da hoch zu bringen, um den Steinbrocken zu vernichten.
Also wieder: ein paar Genies, die sich für den armseligen Rest der Welt einsetzen. Und dann kommt die selbstgefällige Masse aus den Löchern gekrochen und sagt, sie hätten es geschafft, „was sind wir Menschen doch die bessere Spezies!“
Dabei waren es eigentlich ein paar hundert Leute und letztlich nur Chuck – nicht du, der du gerade noch auf deinen Knien gerutscht bist und geheult hast:
„Bitte, lieber Gott, ich mag noch nicht sterben!“

Es gibt es noch soviele andere, die behaupten, sie seien aufgeklärter und sie hätten the way of live entdeckt.

Veganer, die denken, sie seien moralisch überlegen, weil sie keine Bananen essen, die aus ethisch fragwürdigen Plantagen stammen. Aber am Ende des Tages sind sie auch nur Primaten, die glauben, dass sie die Welt retten, indem sie ihren Kaffee aus biologisch abbaubaren Bechern schlürfen. Während sie in ihrer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten sitzen und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, weil sie die „richtige“ Art zu leben gefunden haben, merkt keiner, dass sie genauso affig sind wie die restlichen 7 Milliarden.

Die Queer-Community – und ja, das ist glattes Eis heutzutage – aber, wie könnte ich diese nicht erwähnen? Auch sie meinen, sie seien das Nonplusultra der aufgeklärten Gesellschaft. Sie marschieren in Paraden und schwenken Regenbogenfahnen, überzeugt davon, dass sie die Welt verändern, indem sie ihre Identität zelebrieren.
Aber sie sind eben auch nur Primaten, die nach Anerkennung gieren und sich in ihrer eigenen Blase suhlen. Während sie sich gegenseitig für ihren „Mut“ feiern, merken sie nicht, dass sie genauso narzisstisch sind wie der Rest von uns. Sie fordern Akzeptanz und Toleranz, während sie selbst oft wenig Verständniss für Meinungen haben, die nicht mit ihrer Sichtweise übereinstimmen.

Stell dir vor, ein Neandertaler würde plötzlich vor dir stehen und dir sagen, dass er jetzt pansexuell ist und du seine Pronomen gefälligst respektieren sollst. Du würdest ihn ansehen und denken: „Bruder, du hast gerade erst das Feuer entdeckt, vielleicht sollten wir die Sache mit den Pronomen etwas später klären.“ Warum ist das so absurd? Weil es zeigt, wie weit wir uns in unserer Selbstwichtigkeit verirrt haben. In einer Welt, die uns jederzeit durch Naturkatastrophen, Krankheiten oder einfach durch unsere eigene grenzenlose Blödheit auslöschen könnte, glauben wir tatsächlich, dass unsere persönlichen Identitätskrisen von kosmischer Bedeutung sind.

Es ist absurd wenn wir als Spezies glauben, dass wir durch unsere sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität irgendwie erleuchtet oder überlegen sind. Warum? Weil es ein weiteres Beispiel für unseren unersättlichen Drang nach Bedeutung und Anerkennung in einem Universum ist, das sich einen Scheiß dafür interessiert.
Es ist, als ob wir verzweifelt versuchen, eine Goldmedaille im Selbstverständnis zu gewinnen, während wir in einem Ozean der Gleichgültigkeit treiben. Niemand außer uns selbst kümmert sich darum, ob wir uns als pansexuell, non-binär oder was auch immer definieren. Das Universum hat keine Meinung. Es hat keine Vorlieben. Es hat keine Zeit für unsere identitären Spielchen.
Und das ist der Kern der Absurdität: Wir kämpfen so verbissen um die Anerkennung unserer Identitäten, als ob sie uns irgendwie über die anderen erheben würden. Wir fordern Respekt und Akzeptanz, während wir uns selbst gegenseitig in immer kleinere und spezifischere Gruppen aufteilen, in der Hoffnung, dass wir dadurch endlich gesehen und verstanden werden. Doch in Wirklichkeit sind wir alle nur Affen, die versuchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben, indem sie sich Etiketten um den Hals hängen.

Während die Einen ihre Identitäten feiern oder Andere militant vegan essen, legen sie oft dieselben primitiven Verhaltensweisen an den Tag wie unsere Vorfahren. Sie suchen nach Zugehörigkeit, sie verteidigen ihre Gruppen, und bekämpfen diejenigen, die anders sind. Die Illusion, dass wir durch unsere moderne Aufklärung über diese Instinkte hinausgewachsen sind, ist genau das: eine Illusion. Und während wir uns in diesen Illusionen verlieren, bleibt das Universum weiterhin völlig unbeeindruckt, dreht sich weiter und wartet geduldig darauf, dass wir endlich aufhören, uns selbst so verdammt wichtig zu nehmen.

Jede kleine Gruppierung schart sich um ihre Rädelsführer, die Sprachrohre und bewirft sie mit Bananen. „Oh danke mein Heiland, dass Du mich aus dem Sumpf der Bedeutungslosigkeit geholt hast! Jetzt bin ich jemand, Jetzt endlich darf ich mich geliebt und angenommen fühlen, weil ich durch dich gelernt habe, dem Rest der Welt mein Ego aufs Auge zu drücken oder dass ich ihr einfach nur den Stinkefinger zeigen muss.“

Die Story geht noch weiter:
Denn es gibt eine weitere Gruppierung an Oberaffen, die ich nicht verstehen will.
Milliardäre, die sich in ihren elfenbeinernen Türmen verstecken und glauben, sie könnten den Planeten retten, indem sie uns alle auf den Mars schicken. Ja, Elon, ich rede mit dir. Was denkst du, was passiert, wenn du eine Kolonie von Affen auf einem anderen Planeten ansiedelst? Sie werden ihre Bananen nur in einer neuen Umgebung stapeln und sich weiterhin wie die Primaten benehmen, die sie sind. Aber hey, solange wir auf einem anderen Planeten kacken, sind wir ja eine fortschrittliche Spezies, oder?

Lass uns das mal auseinandernehmen: Wir kennen unseren eigenen Planeten nicht einmal richtig. Wir haben keine Ahnung, wie das Klima funktioniert – wir schmelzen die Pole, während wir uns in klimatisierten Büros über globale Erwärmung unterhalten. Wir haben die Tiefsee kaum erforscht; wir wissen mehr über die Oberfläche des Mondes als über die Kreaturen, die in unseren eigenen Ozeanen leben. Aber klar, lasst uns Milliarden damit verbraten, den Mars zu erreichen. Weil das ja Sinn macht, wenn an anderer Stelle Hunderttausende Menschen verhungern müssen.

Stell dir vor, wir hätten damals, als wir noch in Höhlen hausten, beschlossen, lieber den Häuptling anzubeten, anstatt herauszufinden, wie man Feuer macht. „Hey, wir wissen nicht, wie man Wasser kocht, aber der Häuptling Ugagaga sorgt schon für uns Alle!“ Das ist exakt das Niveau an Irrsinn, auf dem wir uns bewegen. Wir schaffen es nicht mal, unseren eigenen Müll in den Griff zu bekommen, aber wir träumen davon, den Mars zu besiedeln und ihn mit unserer menschlichen Brillanz zu „retten“.

Und während wir uns in diese grandiosen Projekte stürzen, vergessen wir, dass wir immer noch Affen in Anzügen sind, die glauben, dass Technologie all unsere Probleme lösen kann. Klar, wir haben Smartphones und das Internet, aber wir sind zu blöd, um grundlegende soziale und ökologische Probleme zu lösen. Der Amazonas brennt, aber keine Sorge, wir haben eine App dafür!

Die Ironie ist, dass die Spezies Mensch glaubt, diese Milliardäre samt ihren wahnwitzigen Porjekten seien die Retter der Menschheit.
In Wahrheit schaffen sie nur eine neue Bühne für unser affiges Verhalten.
Was wird passieren, wenn wir den Mars erreichen? Wir werden ihn verschmutzen, ausbeuten und dann nach dem nächsten Planeten suchen, den wir ruinieren können.
Ja was glaubt ihr Spezies denn? Wenn man den Mars tatsächlich erreichen und urbar machen könnte – denkst Du das Du kleiner Affe da mitfliegen darfst? Du wirst dann hübsch auf dem verdorbenen Boden unserer Erde stehen und traurig den Reichen und Großen zusehen, wie sie abheben. Dann vielleicht, wenn dir die Vernichtung droht, erkennst du wofür Du Deine Bananen investiert hast.
Und warum?
Weil wir es einfach nicht lernen. Wir sind die Affen, die glauben, dass sie zu Göttern geworden sind, während sie immer noch für ein paar Andere nur im Dreck spielen.

Also ja, lasst uns Milliarden ausgeben, um auf einem toten Planeten zu kacken, während unser eigener Planet vor die Hunde geht. Lasst uns unsere Ressourcen verschwenden, um ein paar wenige Auserwählte in den Weltraum zu schicken, während Milliarden Menschen auf der Erde kämpfen, um zu überleben. Lasst uns immer neue Identitäten erfinden, immer neuen Lifestyles frönen während wir uns von digitaler Unterhaltung abfüllen und verdummen lassen.
Weil das genau die Art von Prioritäten sind, die unsere „ach so fortschrittliche“ Spezies hat. Bravo, Menschheit. Bravo.

An den Kerl gewandt, der mich drauf aufmerksam gemacht hat, das er kein Affe sei, weil der Mensch so vieles erreicht hat, stelle ich nur noch eine Frage:
„Worauf genau bist Du denn jetzt stolz, so als Mensch?“

Outtake:

Natürlich dürfen wir die hippen Minimalisten nicht vergessen, die stolz darauf sind, dass sie all ihren Besitz auf 50 Gegenstände reduziert haben. Super, du hast es geschafft, deinen Lebensstil auf das Niveau eines durchschnittlichen Höhlenmenschen zu bringen, aber mit WiFi und einem MacBook. Du läufst herum und predigst Verzicht, während Du gleichzeitig Fotos von Deinem „schlichten“ Leben auf Instagram postest, als wäre das die ultimative Erleuchtung. Sorry, aber du bist immer noch ein Affe, nur mit weniger Spielzeug.