Autor:
Thomas Speck
Veröffentlicht am:
28. März 2025

Sonntagsfrühstück – Der Tag, an dem der Toaster gewann

Eine humorvolle digitale Illustration eines chaotischen Küchen-Schlachtfelds. Im Mittelpunkt steht ein rebellischer Toaster, der Toastscheiben wie Projektile abschießt. Eine frustrierte Person, bedeckt mit Mehl und Kaffeeflecken, hält eine Pfannenwender wie eine Waffe. Die Küche ist gefüllt mit fliegenden Krümeln, einer kaputten Kaffeemaschine, die auf die Arbeitsplatte ausläuft, und einem umgestürzten Mehlbeutel, der eine weiße Staubwolke erzeugt. Das Bild ist überzogen und komisch gestaltet, mit leuchtenden, dynamischen Farben, die die Absurdität der Szene hervorheben.

Was sagt es über dich, wenn du von einem Toaster besiegt wirst?

Ein Sonntagmorgen wie aus dem Prospekt: frisch gebrühter Kaffee, goldenes Licht, friedliche Stille. Doch was als gemütliches Frühstück beginnt, eskaliert zum dramatischen Showdown – Mensch gegen Maschine, Toast gegen Technik, Butter gegen das Chaos.

Es war ein friedlicher Sonntagmorgen. Der Duft von frische gemahlenem Kaffee erfüllte die Küche, die Sonne schickte goldene Strahlen durch die halb zugezogenen Gardinen, und alles deutete darauf hin, dass der Tag einen gemächlichen, nahezu idyllischen Verlauf nehmen würde. Eine Szene wie aus einem Magazin – nur ohne makellos aufgeräumte Arbeitsflächen und mit einem knittrigen Geschirrtuch, das verdächtig nach der Waschmaschine rief.

Der Kaffee ist das Herzstück meines Morgenrituals. Während ich die frisch gemahlenen Kaffeebohnen – „Südamerikas Stolz“, wie es auf der Packung hieß – in den Halter füllte, sog ich gierig den Duft in meine Nase.
Jede Bewegung war Teil eines sorgfältigen Schauspiels. Ein Löffel Kaffee, zwei Löffel Kaffee, ein kurzes Innehalten – ja, heute ist definitiv ein Drei-Löffel-Tag.

Das Einsetzen des Siebträgers ist schon ein Akt puren Verlangens nach dem herrlichen Lebenselixier morgenvermuffelter Zeitgenossen wie mich.
Bald entstieg der Tasse dieses betörende Aroma, das selbst die faulsten Synapsen in Gang setzte. Ich nahm mir einen Moment, um den Anblick des dampfenden Kaffees zu genießen – bevor die Realität einsetzte und der Kühlschrank mich rief.

Inmitten von Marmeladengläsern, einem halb verpackten Gouda und einem ominösen Joghurt, dessen Haltbarkeitsdatum ich nicht näher inspizieren wollte, ergriff ich die Butter. Auf dem Tisch warteten auch schon Messer und eine Packung Toastbrot – Buttertoast um genau zu sein – die ich mit fast feierlicher Vorfreude aus der Packung zog.
Ich drückte die Scheiben in die Schlitze des Toasters und stellte den Regler auf „fast perfekt“ – ein Wert, den ich durch jahrelange Versuch-und-Irrtum Erfahrung kultiviert hatte.

Der Toaster sprang prompt mit einem KLACK an und begann sein Werk. Ich drehte mich um, summte vor mich hin, und bereitete schon einmal die Butter vor, die ich bald auf das goldene Brot streichen wollte – ach, wie unschuldig ich damals war.

Nebenbei bereitete ich den zweiten Kaffee zu. Für meine Freundin, die oben noch die letzte Wärme des Bettes auskostete. Schwarz trinkt sie ihn, aber nicht bitter – ein Punkt, den ich penibel beachte, um den Sonntagmorgenfrieden zu sichern. Die zwei Tassen standen nun bereit, die Szene war perfekt. Ich lächelte zufrieden, bereit, das Frühstück zu genießen.

Doch dann. Ein unangekündigtes PLONK. Ein Geräusch, das harmlos klingt, aber die Wut eines kleinen, metallischen Gottes in sich trägt. Ich drehte mich um, böses ahnend – und erblickte das Grauen. Statt goldbraun schimmernder Scheiben starrten mich zwei karbonisierte Ziegel an. Mein Toaster, dieses scheinbar harmlose Küchengerät, hatte die Toaststufe offenbar nicht auf „leicht kross“, sondern auf „apokalyptisches Feuer“ gestellt.

„Na schön“, dachte ich, „kann ja passieren.“ Mit der resignierten Haltung eines Menschen, der sich schon zu oft von Technik sabotiert gesehen hat, riss ich das schwarze Elend aus den Schlitzen, ließ es mit einem Seufzen im Müll verschwinden und setzte eine neue Runde Toast an. Diesmal mit strenger Kontrolle. Der Regler wanderte von „mittel“ auf „weniger mittel“, der Hebel wurde vorsichtig heruntergedrückt, und ich stand bereit, den Prozess zu überwachen wie ein Schießhund, der sein Revier sichert.

Doch kaum hatte ich mich kurz abgewandt, um zur Türe zu sehen, ich dachte, ich hätte meine freundin gehört, sprang der Toaster mit einem diabolischen KLONK hoch – und die Brotscheiben flogen durch die Küche wie abgeschossen. Eine rotierte in hohem Bogen in die Ecke, wo sie auf dem Boden zerschellte, und sich mit ein paar Krümeln vergangener Woche verbrüderte. Die andere – und ich schwöre, der Toaster hatte gezielt – schlug eine perfide angeschnittene parabole Flugbahn ein und landete mit einem fetten PFRTSCH direkt in der Butterdose. Perfekter Treffer. Für die nächsten Tage würde die Butter recht verbröselt schmecken.

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Mein Sonntagmorgen-Idyll begann zu bröckeln.

„Oh, Mann, du verflixtes Mistding“, zischte ich durch zusammengebissene Zähne und blickte den Toaster an. Er stand da, cremefarben unschuldig, als hätte er mit all dem Chaos nichts zu tun. Doch ich wusste es besser. Der legts drauf an!

Ich setzte die nächste Ladung ein, diesmal mit dem entschlossenen Gesichtsausdruck eines Menschen, der sich geschworen hat, sich nicht von einem Stück Technik bezwingen zu lassen. Diesmal hielt ich den Hebel mit der Hand fest, um sicherzugehen, dass der Toast nicht wieder in den freien Flug übergeht. Ich starrte den Toaster so intensiv an, als wäre er ein unkooperativer Mitarbeiter im Jahresgespräch. Aber ich hatte die berechnende Langsamkeit dieses kleinen Biests unterschätzt.

Die Minuten zogen sich dahin, die Spannung stieg. Der Toaster summte vor sich hin, sein Gehäuse wurde heiß, und ich war mir sicher, dass er die nächsten Schritte bereits plante. Doch nichts passierte. Keine Explosion, kein Rauch, keine fliegenden Toastscheiben. Es war fast zu friedlich. Das Brot schien sich sogar golden zu färben, als der Toaster plötzlich… stoppte. Einfach so. Die Scheiben steckten fest. Keine Bewegung. Nur das leise Summen der Heizdrähte, wie ein höhnisches Lachen.

„Komm schon!“, rief ich und rüttelte am Hebel, der sich weigerte, auch nur einen Millimeter nachzugeben. Ich griff zu einem Messer, hebelte vorsichtig an der einen Ecke, bis endlich – KLONK – die Scheiben mit einem weiteren Satz herauskamen. Diesmal hatten sie die Farbe von römischen Dachziegeln, und eine roch verdächtig Elektrisiert.

Das war kein Frühstück mehr, das war ein Krieg!
Der Toaster und ich standen uns gegenüber wie Erzfeinde in den Schützengräben. Die Küchenzeile wurde zur umkämpften Frontlinie, der Tresen zum Niemandsland. Die Toastscheiben waren meine Munition, doch jede, die ich einlegte, schien wie eine Granate, die der Toaster mit höhnischem Grinsen zurückschleuderte.

Der nächste Angriff kam aus dem Nichts. Die Scheiben, sorgfältig eingelegt und mit dem Regler auf „leicht kross“ eingestellt, explodierten beim ersten Hochschnellen. Verkohlte Krümel schossen wie Querschläger durch die Luft, und ich musste in Deckung gehen, während eine Scheibe Toast gefährlich knapp an meiner Schulter vorbeisauste. TAKTAKTAK der Toaster schoss eine ganze Salve kleiner Koks-Stückchen auf mich ab – nur die schnell aufgerissene Türe des Kühlschranks bot mir Deckung. Dabei klatschte die angebrochene Milchpackung auf den Boden und schlug dort ein wie eine Minibombe.

„Feuer frei!“, murmelte ich und lud die nächste Runde ein.

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Ich kämpfte mich durch dichte Schwaden von Brotkrümeln, die in der Luft schwebten wie Rauch über einem Schlachtfeld. Mit zittrigen Fingern drehte ich den Regler auf „mittel“, in der Hoffnung, den Feind zu täuschen, doch der Toaster ließ sich nicht beirren. Er hatte die Scheiben in seiner Gewalt, brutzelte sie zu ungenießbaren Briketts und spuckte sie dann mit der Wucht einer Mörsergranate zurück in die Küche.

Da schoss eine Scheibe Toast in einer unerwarteten Richtung los, prallte am Rand der Kaffeemaschine ab und riss deren Deckel mit sich. Mit einem zornigen BLUBB begann das Gerät zu röcheln, als würde es um sein Leben kämpfen. Ein Tropfen Kaffee spritzte direkt in mein Auge. „Oh, du elendes Miststück!“ brüllte ich, blind vor Schmerz, während ich nach einem Küchentuch tastete.

In diesem Moment passierte es: Eine meiner wilden Abwehrbewegungen streifte den Tellerstapel über dem Herd. Der oberste Teller wackelte bedrohlich, die Schwerkraft triumphierte. Mit einem ohrenbetäubenden KLIRR zerschellte das Porzellan am Boden und verbreitete Splitter in alle Richtungen. Ich sprang zurück, trat dabei auf die verglühten Überreste einer Toastkohle, aufgeweicht durch die Milchexplosion und rutschte beinahe aus. „Oh, das gibt Zoff“, zischte ich und zog die nächsten Brote aus der Tüte.

Mit zittrigen Händen lud ich nach, doch der Toaster hatte schon sein nächstes Manöver vorbereitet. Das nächste Brot schoss mit solcher Wucht nach oben, dass es ein Regalbrett streifte. Ein einsamer Beutel Mehl, der seit Monaten unbemerkt dort oben thronte, wurde aus seiner Position gerissen. Ich schaute entsetzt nach oben, als der Beutel in Zeitlupe fiel, aufprallte und in einer gewaltigen Mehlwolke zerbarst, die sich wie eine Nebelgranate in der Küche verbreitete.

Ich hustete, stolperte rückwärts und suchte nach Halt – doch mein Griff fand nur die Kaffeemaschine, die ohnehin schon verwundet war und wacklig auf ihren Füßen stand. Mit einem letzten verzweifelten Röcheln verabschiedete sie sich und ergoss den Rest ihres Inhalts über den Boden. Kaffee, Milch und Mehl vermischten sich zu einer schlammigen Masse, während ich mich mit einer Hand an der Wand abstützte und mit der anderen wütend in Richtung Toaster zeigte.

„Das wirst du bereuen“ sagte ich und griff zur fast leeren Toastverpackung, die mittlerweile nur noch ein lebloses Wrack war. „Das ist der finale Schuss, du widerliches Stück Technik!“
Ich zog die nächsten beiden Scheiben aus der Tüte und starrte sie an, als wären sie mein letzter Trumpf im unerbittlichen Spiel. Entschlossen schob ich sie in den Toaster. Ein tiefer Atemzug. „Diesmal,“ sagte ich, „ich krieg dich klein.“

So sicher war ich mir gar nicht: Der Toaster wusste genau, dass er mich fast gebrochen hatte. Die Frage war jetzt nur, wie lange ich noch durchhielt. Meine Munition ging zur Neige, das hier war ein verzweifeltes Abwehrgefecht.

Der hebel ging nach unten. Ich legte mich regelrecht auf die Lauer. Lugte über den Rand des Tresens. Er summte, vibrierte, heizte sich auf. Der Geruch von verbranntem Plastik und verkohltem Brot stieg in die Luft, und ich wusste, dass der Feind nicht locker lassen würde. Die Minuten zogen sich wie Stunden dahin, bis endlich, mit einem finalen, triumphalen KLONK, die Scheiben herausgeschleudert wurden.

Die erste klatschte in die Decke über mir und zerbröselte – ich war sicher, das da auch Körnchen des Verputzes auf mich herabregneten.
Die zweite? Sie schoss quer durch die Küche, knallte am Herd ab und traf mich dann direkt am Oberschenkel. „Verdammt nochmal!“, schrie ich, als die verkohlte Schrappnelle wie ein glühendes Projektil mit einem ZING von mir abprallte und in den Kaffee meiner Freundin segelte.

Da wusste ich, den Sonntamorgenfrieden kann ich vergessen.

Das allerletzte Brot aus der Packung wanderte in den Schlitz. Es war meine letzte Chance, das Blatt zu wenden. Mit einem tiefen Atemzug drückte ich den Hebel nach unten, bereit, den Angriff des kleinen Biests abzuwehren. Doch anstatt eines lauten „KLONK“ passierte… nichts. Der Toaster schwieg. Kein Summen, keine Hitze.
Einen Moment lang dachte ich, ich hätte gesiegt. Doch dann – wie ein feindlicher Spion, der noch eine letzte Bombe platziert hatte – entstieg dem Toaster ein feiner Rauch.
„Nein, nein, nein!“
Ich griff nach dem Stecker, doch es war zu spät. Mit einem letzten grellen Funken und einem Knall gab der Toaster den Geist auf – oder vielmehr: Er entschied, meine Seele mit seinem letzten Atemzug endgültig zu zerschmettern.
Es roch nach verbranntem Plastik, Brot und Verrat – und meinem verkokelten Stolz.

Die Küche glich einem Schlachtfeld: Splitter, verkohlte Toastreste, eine halbtote verzogene Kaffeemaschine, und ich, bedeckt mit einer dünnen Schicht Pampe aus Kaffee, Milch und Mehl, mittendrin wie ein geschlagener General.
Auf dem Tisch eine halb zerdrückte Butterdose, die aussah, als hätte sie den Krieg ebenso satt wie ich. Eine Toastleiche lugte aus der Tasse meiner Freundin hervor.
Der Toaster stand reglos da, stumm und triumphierend, seine Mündungs-Schlitze immer noch heiß von all den Breitseiten, die er abgefeuert hat.

Ich resignierte. Da saß ich nun auf dem Boden, mit einem halben Kaffee voller Brösel in der Hand und dem Geschmack der Niederlage auf der Zunge.
Ich war grantig, müde und toastlos. Und ich wusste: Der Toaster hatte gewonnen.

In diesem Moment betrat meine Freundin die Küche, ihr Haar zerzaust, ihr Blick noch halb im Traumland. Sie sah die Misere, das Schlachtfeld, Splitter, Brösel, der Qualm der vergangenen Schlacht und Dreck überall, und mein Gesicht voller Verzweiflung und schwarzer Toastfragmente.
Ihre Augen weiteten sich – OhOh ..

„Was ist denn hier passiert?“ fragte sie, während ich wie ein verwundeter Veteran murmelte: „Der Toaster. Der verdammte Toaster.“
„Sag mal… bist du sicher, dass du nur Toast machen wolltest?“ fragte sie trocken.
Ich nickte stumm, unfähig, das Chaos zu erklären.
Dann der Todesstoß: „Hast du jemals die Krümelschublade geleert?“
Ich blinzelte.
„Welche Schublade?“ fragte ich mit brüchiger Stimme.
Sie hob die Augenbrauen und meinte „Kein Wunder, dass du verloren hast “ und ging an mir vorbei, zog eine Schublade aus dem Toaster hervor, von deren Existenz ich nichts wusste – und die aussah, als hätte man darin seit Jahrzehnten einen Brotbrand kultiviert.
„Du bist echt ein Krieger des Alltags. Nur ohne Frühstück. Magst du Müsli?“
Und da entdeckte sie, das dazu Milch gehört und die war – na, ihr wisst schon.

Die Moral von der Geschicht?
Traue niemals einem Toaster nicht.
Sonst gibts nur trockenes Müsli am Sonntag.

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